Etwas seltsam mag sich manch ein Urlauber denken. "Moin" am Morgen, "Moin" am Mittag und dann auch noch am Abend?
Mit Einfältigkeit oder mangelndem Sprachschatz hat das beileibe nichts zu tun. Denn wer glaubt "Moin" sei die plattdeutsche Variante von "Morgen" oder "Guten Morgen", der ist auf dem Holzweg. Genau genommen hat sich der Gruß des Nordens aus dem friesischen "Moi'n Dag" entwickelt, ein Gruß mit dem man sich einen schönen Tag wünschte. Moin bedeutet also nichts anderes als " 'nen Schönen" . Wenn Ihnen demnächst ein Fischer, ein Landwirt oder sonst ein Nordlicht ein "Moin" entgegenwirft (mitunter auch raunzt), dann glauben Sie nicht, er hätte jedes Zeitgefühle verloren.
Gelesen und niedergeschrieben von Jürgen B. Landschoof
Bild: Miniatur von Björn Kirste, der vom 5.4. - 19.4. im Haus des Gastes in Dahme ausstellt.