Es hat ihn wirklich gegeben, den Dahmer Nachtwächter. Er hieß August Meßfeldt und wohnte in der Leuchtturmstraße. Bevor es Elektrizität in Dahme gab war er so etwas wie der selbsternannte Nachtwächter von Dahme.
Bei seinen Rundgängen hatte er einen langen Kutschermantel an, einen großen Hut auf und einen langen Schäferstock in der Hand. In der Manteltasche hatte er einen alten Trommelrevolver und einen Wecker, an einer Kordel um den Hals ein Horn.
In der Dunkelheit, damals gab es noch keine Straßenbeleuchtung, ging er jede Stunde bis um 12 Uhr Nacht / Mitternacht durch das Dorf, blies in das Horn und rief dann laut „De Klock hett tein slogen – tein is de Klock!“ (Die Uhr hat 10 geschlagen – 10 ist die Uhr).
Das hat er ein paar Jahre so gemacht bis die Elektrifizierung in den 1920-er Jahren kam.
(nach Aufzeichnungen von Reinhold Reshöft)
Sein Sohn hieß Thetje Meßfeldt und war ein Kamerad Reinhold Reshöfts. Wie mir Uwe Landschoof erzählt wurde er auch „Theo Fisch“ genannt, weil „hei hätt sick nich wuschen“.