Alfred Kroschel - ein Leben für den Sportverein

Wer kennt ihn nicht, die „Seele von Sportverein Dahme“, Alfred Kroschel, der einzige Dahmer der schon zu Lebzeiten einen Weg/Straße nach sich benannt bekam, den „Alfred-Kroschel-Weg“ von der Waldstraße zum Sportplatz.

Alfred Kroschel wurde am 10. April 1937 in Bindow im Oderbruch geboren. Als der Krieg zu Ende ging flohen er und seine Mutter mit einem kleinen Holzwagen Richtung Westen. Der Vater war als Soldat Kriegsgefangener bei den Briten geworden und lag in dem großen Lager bei Rosenfelde. Damals galt es vor allen Dingen nicht Kriegsgefangener bei den Russen zu werden. So wer konnte machte sich auf den Weg in den Westen. Die Familie kam 1946 nach Dahme.

 

Sein Vater war auch Schmiedemeister und hat zumindest zeitweise Anfang der fünfziger Jahre für meinen Vater, Karl Möller, in der alten Schmiede gearbeitet. Ich erinnere mich noch an einige Episoden, wie er uns Jungs um die alte Linde vor der Schmiede gejagt hat. Alfreds Vater hatte Arbeit bei Mumm gefunden und sie hatten eine Wohnung zwischen dem Lindenhof und der Villa von Dr. Herholz. 1954 haben sie ein Grundstück von Mumm bekommen und das Haus an der Allee gebaut.

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70 Jahre Vereinsmitglied
Alfred Kroschel und Heinz Nölting werden Ehrenmitglieder im TSV Dahme.
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Alfred Kroschel gehörte 1948 (er war damals erst 11 Jahre alt!) zu den Gründungsmitgliedern des FC Dahme, der später in den TSV Dahme überging. Seine ersten Ballerfahrungen machte der fußballbegeisterte auf dem alten Sandplatz des Vereins. Bis 1969 befand sich dieser Platz dort, wo heute das „Haus des Kurgastes“ steht. „Das war noch eine echte sportliche Herausforderung, vor allem, weil es zum Umziehen nur einen zugigen, dunklen Keller im alten Kurmittelhaus gab“, erinnert sich Alfred Kroschel an die Anfänge. Zu der Zeit ging er noch beim Steuerberater Oldenburg in Dahme in die Lehre. Später wurde er Finanzbeamter beim Finanzamt Eutin in Oldenburg/Holst.

Bis 1958 spielte er in der Dahmer Fußballmannschaft. Seine aktive Spielzeit musste er jedoch wegen einer Beinverletzung abbrechen (er war da war erst 21 Jahre alt). Von 1961 bis 1972 fungierte er als Fußballobmann für den Verein.

 

Mit viel Interesse und Umsicht kümmerte er sich um alle Belange der Fußballer. „Ich habe den Spielbetrieb organisiert. Dazu gehören Termine ansetzen, Spielberichte tippen, und natürlich auch für die Schiedsrichter zu sorgen“. Nebenbei hat er sich um die Werbung und Trikots gekümmert. „Durch meine Aufgaben bin ich oft auf dem Platz und pflege dadurch den Kontackt zu den Mannschaften“, erzählt er weiter.

 

Erst kürzlich wurden er und Heinz Nölting für ihre 70-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt.